LF Sturz
Leitfaden
Sturzrisiko
Das Sturzrisiko ist die Wahrscheinlichkeit für einen Sturz, vor allem bei älteren Menschen.

Leitfaden zur Sturzrisiko-Beurteilung
Personenbezogene Sturzrisikofaktoren:
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- v.a. Personen mit einer mittleren Pflegeabhängigkeit bei gewissen Eigenaktivitäten sind von einem erhöhten Sturzrisiko betroffen, bei höherer Pflegeabhängigkeit ist z.B. durch die Übernahme / Anwesenheit von Pflegekräften bei den Transfers das Sturzrisiko entsprechend verringert
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- Einschränkungen der Gehfähigkeit
- Balance Störungen
- Sensibilitätseinschränkungen
etc
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- Mit Antriebsarmut einhergehende abnehmende Aktivität und / oder Mobilität kann zum Abbau der Muskelkraft beitragen und so das Risiko zu stürzen erhöhen
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- z.B. niedrige Blutdruckwerte nach dem Aufstehen / den Hauptmahlzeiten
- Blutzuckerentgleisungen
etc.
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- akut z.B. Delir
und / oder - chronisch z.B. Demenz
- akut z.B. Delir
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- nicht wahrnehmen von Hindernissen durch Gesichtsfeldeinschränkungen
- Veränderungen / Gewöhnung bei/an Sehfeldanpassungen
etc
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kann zum Muskel- und Kraftabbau durch Aktivitätsvermeidung führen
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Bitte analysieren wann, wo, wie und aus welchen Gründen der Pflegebedürftige im letzten Jahr gestürzt ist, ggf. Verweis auf Sturzprotokoll. Die Vorgeschichte kann einer gewissen Vorhersagekraft dienlich sein, ggf. Ort des Geschehens aufsuchen
Medikamentenbezogene Sturzrisikofaktoren
Alle zentralnervös wirkende Medikamente beachten, sie entfalten ihre sturzfördernde Wirkung v.a. nach der Einnahme und Verstoffwechslung im Körper.
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Antihypertensiva ist ein Sammelbegriff für Medikamente, die den Blutdruck senken. Sie bilden zusammen mit den Lebensstiländerungen die Grundlage der antihypertensiven Therapie.
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Der Begriff der psychotropen Substanzen ist eine Sammelbezeichnung für alle Medikamente, Drogen und andere in Nahrungsmitteln enthaltenen Substanzen, die durch zentralnervöse Wirkungsmechanismen Einfluss auf die Psyche nehmen.
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- bei Einnahme von > 4 oben genannter Medikamente besondere Aufmerksamkeit geboten
Umgebungsbezogene Sturzrisikofaktoren
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- kann zum Muskel- und Kraftabbau durch Immobilisierung führen & sich nachteilig auf sensomotorischen Funktionen und/oder Balancefähigkeit auswirken, Bettseitenteile gefährlich?
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- freie Laufwege
- Beschaffenheit des Bodens/ Stolperfallen
- ausreichende Beleuchtung
- Sitzgelegenheiten ausreichend
- genügend Haltemöglichkeiten
- rutschfeste Unterlagen im Bad, Ein- Ausstieg in Duschtassen/Badewannen möglich
- Bremsen an WC-/ Rollstühlen, Rollatoren funktionsfähig
- Bett optimal in Höhe einzustellen
- Gegenstände gut erreichbar
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- nicht passende, nicht stabilisierende Schuhe z.B. offene Pantoffeln
- schwer anzuziehende Schuhe, die offen gelassen werden oder der Hacken runtergetreten ist
usw.