LF Wunde
Leitfaden
Risiko (chronische Wunde)
Eine chronische Wunde ist eine Wunde, die nach 3 Monaten noch nicht abgeheilt ist oder nach vierwöchiger optimierter Behandlung keine Heilungstendenz zeigt.

Einschätzung wund- & therapiebedingter Einschränkungen & Selbstmanagement-kompetenzen
Prüfen Sie bitte gemeinsam mit dem Patienten und / oder seinen Angehörigen/Betreuer ob die folgenden Kriterien zutreffend / und oder bekannt sind. Chronisch sind Wunden dann, wenn sie innerhalb von 4 bis 12 Wochen nach Entstehung unter fachgerechter Therapie keine Heilungstendenzen zeigen.:
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Patienten- / Angehörige haben Wissen zur:
- Ursachen der Wunde
- Heilung der Wunde und Vorstellungen zur Wundheilungszeit
- Symptomen (z. B. Geruch, Exsudat, Juckreiz)
- Bedeutung spezieller Maßnahmen (z. B. Druckentlastung, Bewegung, Kompression)
Wenn nicht, so ist der Patient u/o sein Angehöriger / Betreuer entsprechend zu informieren
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Liegen folgende wund- & therapiebedingte Einschränkungen vor:
- Mobilitäts- und Aktivitätseinschränkungen
- Schmerzen (wenn ja ist immer die VA Schmerzmanagement anzuwenden)
- Schlafstörungen
- Jucken und Schwellungen der Beine
- Schwierigkeiten bei Kleidungs- und Schuhwahl sowie Schwierigkeiten zur Aufrechterhaltung der persönlichen Hygiene
- Psychosoziale Aspekte
Wenn vorhanden, dem Patienten/seinen Ang. Maßn. zur Kompensation empfehlen
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Sind wundbezogene Hilfsmittel vorhanden / werden welche benötigt?
- Kompressionstherapie
- Druckverteilung (z.B. Matratze, Sitzkissen etc.)
- Orthesen
- Spezielles Schuhwerk
Sofern nicht vorhanden aber benötigt sind sie dem Patienten/seinen Angehörigen zu empfehlen, er ist bei der Beschaffung zu unterstützen.
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Selbstmanagementkompetenzen des Patienten / Angehörigen zu, zur, zum:
- Zum Umgang mit Einschränkungen
- Zur Wunde und Verbandwechsel (z. B. Akzeptanz, Wundgeruch,…)
- Erhalt von Alltagsaktivitäten (z. B. Einkaufen, Hobbys, Spazieren gehen)
- Endstauende Maßnahmen (Kompression, Aktivierung des Sprung-gelenkes und der Muskelpumpe, Hochlegen der Beine)
- Hautschutz und Hautpflege, insbesondere auch Fußpflege und Fußinspektion
- Präventive Maßnahmen bei Diabetischem Fußsyndrom
- Druckentlastung der Wunde durch Hilfsmittel (z. B. Orthesen, Matratzen, Kissen) und / oder Bewegungsförderung / Umlagerung
- Ernährung, evtl. Gewichtsreduktion (z. B. Nahrungsbeschaffung, Ernährungsgewohnheiten, Besonderheiten wie z. B. Eiweiß, Zink)
- Blutzuckereinstellung
- Raucherentwöhnung
Sofern Einschränkungen vorhanden sind, sind dem Patienten und / oder seinen Angehörigen Maßnahmen zur Förderung der Selbstmanagementkompetenz zu empfehlen